Atemtherapie

Atemtherapie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie und wird bei Patienten mit Asthma, chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (kurz COPD) oder Long-Covid angewandt.

Atemtherapie setzt sich aus Übungen und Techniken zusammen, die dem Patienten das Atmen erleichtern soll. Dabei wird die bewusste Kör­perwahrnehmung gefördert. Oft wird die Atemtherapie als Atemgymnastik bezeichnet. Sie wird unter anderem bei Schwangeren genutzt – als Geburtsvorbereitung.

 

Welche Beschwerden benötigen eine Atemtherapie?

 

Patienten, die unter anfallartig auftretender oder dauerhaft bestehender Atemnot leiden, profitieren von der Atemtherapie. Aber auch Patienten mit Auswurf, Husten und Atemfunktionsstörungen finden hier Hilfe.

Die Atemtherapie ist auch eine wichtige Rehabilitationsmaßnahme und kommt bspw. Bei diesen Krankheiten zum Einsatz:

  • Chronische obstruktive Bronchitis
  • COPD
  • Asthma
  • Lungenentzündungen (Pneumonie)
  • Lungenfibrose
  • Zystische Fibrose (Mokuviszidose)
  • Operationen und Traumata im Brustbereich
  • Lähmungserkrankungen, wie sie bspw. bei Querschnittslähmungen oder bei Multiple
  • Sklerose auftreten können
  • Long-Covid
  • Nach einer Langzeitbeatmung der Patienten

 

 

Was wird bei einer Atemtherapie durchgeführt?

Die anzuwendenden Methoden und Techniken richten sich nach dem individuellen Fall des Patienten. Hier sind die Therapieziele genauso wich­tig wie die körperliche Verfassung des Patienten.

In der Regel ist es so, dass der Patient Übungen durchführt, bei denen der Therapie bei Bedarf unterstützend zur Seite steht. Oft sind es Dreh- und Dehnlagen, die durchgeführt werden. So verbessert sich die Beweglichkeit des Patienten.

Ein Ziel ist die Verbesserung der Atembewegung. Hier hilft der Therapeut dem Patienten bei der bewussten Wahrnehmung seiner Atembeweg­ung.
Zum anderen trainiert der Patient aktiv die Atembewegung beim Einatmen. Dies kann bspw. durch mehrmaliges Schnüffeln während der Ein­atemphase passieren oder durch langsames und tiefes Einatmen und kurzes Anhalten des Atems.

Beim Ausatmen hilft die Atemgymnastik, den Atem sichtbar zu machen und dadurch einmal »bemerkbarer« zu gestalten, bspw. indem der Patient gegen einen Spiegel atmet, der dann durch die Feuchtigkeit in der Atemluft beschlägt.

Zudem kann der Therapeut durch sogenannte passive Dehnübungen unterstützen.

Ebenfalls ein übergeordnetes Ziel ist die Stärkung der Atemmuskulatur. Hier liegt der Fokus auf den Muskelgruppen, die an der Einatmung beteiligt sind. Dies kann bspw. dadurch trainiert werden, dass der Patient auf dem Rücken liegt. Die Bauchorgane üben so Druck auf das Zwerchfell aus und die Atmung wird erschwert, sodass es mehr Arbeit aufwenden muss, um tief einzuatmen. Auch Übungen wie Sit-Ups oder das Anspannen der Bauchmuskulatur helfen, die Ausatmung zu erleichtern.